Die Genossenschaft Modousa wurde im Jahr 2014 am Golf von Gera im Süden der Insel Lesbos von neun Olivenbauern gegründet, inzwischen gehören ihr 63 Mitglieder an, die nach dem Motto produzieren: „Förderung der lokalen Entwicklung durch wirtschaftliche Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit.“ Sie versuchen, Zwischenhändler zu umgehen und setzen vor allem auf den Direktverkauf. Die Olivenölernte erfolgt hier noch mit traditionellen Mitteln, das heißt ausschließlich per Hand. Das von ihnen angebotene Bio-Öl (extra virgin) aus Kolovi- und Adramitiani-Oliven hat ein besonderes Aroma und ist leicht verdaulich und besonders gut verträglich.
Mit der Renovierung einer verlassenen Fabrik aus dem 19. Jahrhundert verfügt die Genossenschaft seit 2017 über eine eigene Olivenölmühle und Abfüllanlagen sowie Räumlichkeiten, die regelmäßig für soziale Anlässe und Gemeinschaftsaktivitäten der lokalen Bevölkerung genutzt werden. So fand dort u.a. ein größeres Konzert statt, aus dessen Einnahmen ein Fonds zur Unterstützung von Jugendlichen aus der Gegend finanziert wird, die sich Arztbesuche und Medikamente aufgrund fehlender Krankenversicherung aus eigener Tasche nicht (mehr) leisten können. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Arbeit der Genossenschaft ist die Weiterbildung in Form von Vorträgen und Seminaren zum einen zu Fragen, die unmittelbar mit dem Olivenanbau zu tun haben, zum anderen mit Themen, die sich unter den Stichworten “Förderung der lokalen Wirtschaftsentwicklung” und “solidarische Ökonomie” zusammenfassen lassen. Des Weiteren tragen die Mitglieder der Genossenschaft mit Veranstaltungen und Informationskampagnen zur Steigerung des ökologischen Bewusstseins auf der Insel bei.
Zum Höhepunkt der vielfältigen Aktivitäten von Modousa gehörte in 2017 die Eröffnung eines eigenen Nachbarschaftsladens, in dem alle lokalen Genossenschaften ihre Produkte anbieten und verkaufen können.